
Das warmherzige Gefühl der Heimatliebe hat durch die Verklärung Ewiggestriger viel an Unschuld verloren. Wer die Wurzeln seiner Herkunft aufrichtig liebt, berauscht sich nicht sehnsüchtig an vergangene Zeiten, sondern ist inspiriert, seine kulturelle Identität mit Blick nach vorn zu pflegen. Gerade der rheinländische Karneval zeigt, dass gelebtes Brauchtum und Weltoffenheit kein Widerspruch sein müssen.
Lesen Sie eine kleine Würdigung unserer Region.
Ob Monheimer Rheinbogen, Knipprather Wald oder Baumberger Aue – schon damals wurden Siedler von unseren malerischen Landschaften magisch angezogen. Die Stadt Monheim lässt sich auf 1150 zurück datieren, als Viertel mit der längsten Geschichte bildet die ehemalige „Freiheit Monheim“ den Kern der heutigen Altstadt. Den wegweisenden Titel „Freiheit“ verlieh dem mittelalterlichen Ort vor rund 600 Jahren der Herzog von Berg, der die strategischen Vorteile sowie das wirtschaftliche Potential von Monheim am Rhein früh erkannte. Die Auszeichnung ist noch lebendig, denn Monheim wird bis heute „alte Freiheit“ genannt. Auch der Schelmenturm von anno 1423 ist als ein Wahrzeichen der Stadt erhalten geblieben.
Der Stadtteil Baumberg im Norden des Stadtgebiets darf natürlich nicht unerwähnt bleiben. Mit der augenzwinkernden Rivalität zwischen Monheim und Baumberg kultiviert unsere Region seinen ganz eigenen ‚Villaribo-&-Villabajo-Zwist‘. Baumberg wurde im Jahre 1296 als „Boimberg“ erstmals urkundlich erwähnt, Siedlungskerne waren Hofanlagen. Bis in das 20. Jahrhundert war Baumberg ein katholisches Dorf, das von ehrlicher Arbeit geprägt wurde und von Rheinfischerei, Landwirtschaft, Ziegenzucht und althergebrachtem Handwerk wie der Korbflechterei lebte. Als 1903 Heinrich Busch seine Backstube in Baumberg eröffnete, beglückte er nicht nur die damaligen 1.200 Bewohner mit kulinarischer Vielfalt, sondern setzte den Grundstein eines mittlerweile in der 4. Generation geführten Familienunternehmens, dessen Filialen in der Region zwischen Leverkusen und Düsseldorf beheimatet sind.
Katharina Hannemann
Diplom-Grafikdesignerin
Geboren in Bielefeld studierte sie dort an der Fachhochschule Grafikdesign.1982 zog sie mit ihrem Ehemann, ebenfalls Grafiker, und ihrem Sohn ins Rheinland nach Monheim am Rhein. Fast 20 Jahre arbeitete sie in Kölner und Düsseldorfer Werbeagenturen. Ab 2002 war sie gemeinsam mit ihrem Mann in der Agentur ihres Sohnes in Monheim als Grafikerin tätig. Nach dem Tode ihres Mannes wurde die Agentur aufgegeben und sie machte sich selbständig. Heute betreut sie mittelständische Firmen und gestaltet Bilder wie The Monheimer oder The Baumberger. Daneben widmet sie sich freier Malerei und Zeichnung.