
Die Sommerpause nähert sich dem Ende, Anfang August ist es soweit:
Die neue Spielzeit ist eröffnet!
Der Kulturveranstalter Marke Monheim serviert auch in der Saison 2015/2016 ein umfangreiches Menü, das nicht nur eingefleischten Kultur-Gourmets das Wasser im Munde zusammen laufen lässt… für jeden ist ein Leckerbissen mit dabei!
Geschäftsführer Sebastian Bünten gewährt RHEINGENUSS einen Blick hinter die Kulissen, legt die Zutaten erfolgreicher Kulturarbeit dar und macht Appetit auf das anstehende Programm.
Herr Bünten, wie ist der Kulturveranstalter ‚Marke Monheim‘ entstanden?
Der Marke Monheim e.V. ist 2001 aus dem ehemaligen Kulturamtsbüro hervorgegangen. Der Kulturbereich wurde damals auf Grund der prekären finanziellen Situation der Stadt aus der Kommunalverwaltung ausgegliedert. Marke Monheim hat bis letztes Jahr Stiftungsgelder der Stiftung Monheim der Stadtsparkasse Düsseldorf erhalten. Ab diesem Jahr erhalten wir die Zuschüsse von der wiedererstarkten Kommune, auch weil andere Monheimer Vereine auf jene Stiftungsgelder angewiesen sind.
Die damaligen Stiftungsgelder bzw. die aktuellen Zuschüsse der Stadt Monheim sind also das Fundament Ihres Kulturbetriebes?
Genau, der umfangreiche Spielbetrieb der letzten 14 Jahren mit nahezu 100 Veranstaltungen je Saison hätte sonst nicht realisiert werden können. Man sollte bedenken, dass kulturelle Grundversorgung keine betriebswirtschaftliche Disziplin mit dem Ziel der Gewinnmaximierung ist.
Inwiefern begreifen Sie Kultur als Auftrag zum Engagement im sozialen Bereich?
Kultur soll Brücken bauen und Barrieren abbauen, keine Frage. Wir versuchen Inklusion zu leben – körperliche Beeinträchtigung oder finanzielle Not dürfen keine Gründe sein, von kultureller Teilhabe ausgeschlossen zu werden. Fast alle unsere Schauspiel- oder Konzertabende können bereits heute Hindernisfrei erlebt werden. Die Initiative ‚Kulturplatz‘, eine Einrichtung der Stadt Monheim in Zusammenarbeit mit ‚ProLiteratur‘ und Marke Monheim, ermöglicht es Unterstützungsberechtigten, entgeltfrei an vielen Veranstaltungen teilzunehmen. Zudem beteiligen wir uns an zahlreichen Benefiz-Aktionen, z.B. im Rahmen von saisonalen Stadtfesten.
Ihr aktuelles Programm erstreckt sich von Comedy & Kabarett, über Jazz & Klassik-Konzerten bis hin zu Kindertheater & Seniorenveranstaltungen. Welche Philosophie steckt dahinter?
Auch hier ist unsere Denkweise, dass wir alle Menschen mit einem vielseitigen Programm ansprechen wollen. Jeder soll seinem Geschmack entsprechend Kulturveranstaltungen besuchen können. Deshalb erweitern wir stetig unser Angebot, z.B. um Kunstausstellungen, Open-Air-Kino und Sonderveranstaltungen. Auch bauen wir unser musikalisches Programm mit Großevents aus, so freuen wir uns zum Beispiel auf Tom Gaebel mit seiner 12-köpfigen Band, der zum 100. Geburtstag von Frank Sinatra ein großes Konzert gibt.
Ihr Programm bietet Populärkultur sowie Nischenkunst und wartet sowohl mit großen Namen als auch mit dem Anspruch auf, regionale Künstler bzw. Strukturen zu fördern. Wie gestaltet sich das Zusammenspiel mit Kulturanbietern und -schaffenden?
Wir versuchen möglichst viele ins Boot zu holen, was Künstlern und Kulturinteressierten gleichermaßen zu Gute kommt. Wir betreiben regen Austausch mit anderen Kulturanbietern, unter anderem mit dem ‚Schauplatz Langenfeld‘, und bauen viele Kooperationen auf, beispielsweise haben wir mit ‚Klangweiten e.V.‘ eine Blues & Soul-Reihe gestartet. Mit Initiativen wie der Comedy-Nachwuchspreis ‚Monheimer Schnattergans‘ oder die Unterstützung lokaler Abspielstätten wie das Sojus7 werden sozio-kulturelle Strukturen nachhaltig gestärkt. Wir ziehen alle an einem Strang, das Engagement unserer Partner ist herausragend. Ein weiteres Beispiel hierfür ist die ‚Heiß&Fettig‘-Comedy-Reihe, die der Edel-Imbiss-Besitzer Rolf Götzinger initiiert hat – man setzt sich halt zusammen und überlegt, wie man in der kommenden Spielzeit ein gemeinsames Event veranstalten kann. Dieses Jahr wird es eine Halloween-Veranstaltung unter dem Namen ‚Little Show of Horror Comedy‘ geben, bei der die Comedians Heinz Gröning, Horst Fyrguth und Holger Müller (Ausbilder Schmidt) mitspielen.
Marke Monheim ist also ein Verein, der sich nicht als bloßer Veranstalter, sondern als Netzwerk für Kultur-Liebhaber begreift, das unterschiedlichste Strömungen aufgreift?
So ist es, zurzeit ist unser Verein 200 Mitglieder stark. Übrigens: Jeder kann Mitglied bei Marke Monheim e.V. werden und bereits mit einem jährlichen Beitrag von 30 € die Kultur in Monheim aktiv fördern, egal ob Privatperson oder Unternehmen. Zunächst aber sind wir zuversichtlich, mit unserem aktuellen Programm breiten Zuspruch zu ernten und viel Freude zu bereiten.
Auswahl der Monheimer Bühnen:
Die Freilichtbühne nahe der Altstadt und Rheinstadion wurde 1951 eröffnet, 2002 instandgesetzt und wird für Open-Air-Veranstaltungen genutzt. Plätze: 500
Die Kulturfabrik Sojus 7 in der Trägerschaft der VHS Monheim am Rhein bietet 120 Plätze und wird als Spielstätte für Kleinkunst , Konzerte und Partys genutzt.
Die Aula am Berliner Ring wurde 1972 eröffnet. Sie dient vor allem Tourneetheatern und größeren Veranstaltungen als Spielstätte. Plätze: 650
Der 26 Meter hohe Schelmenturm aus dem 15. Jh. wurde 1972 zur kulturellen Begegnungsstätte umgebaut und wird für Konzerte, Lesungen und Vorträge genutzt. Plätze: 65
Die Parkanlage Marienburg aus dem 19. Jh. wurde 2002 für die Landesgartenschau instandgesetzt. Geeignet für Open-Air-Events mit bis zu 1000 Personen.
Die Reihenbestuhlung des Saales des Bürgerhauses Baumberg variiert zwischen 400 und 600 Plätzen.